So werden Software-Unternehmen zu attraktiven Arbeitgebern

Als Arbeitnehmer bin ich ziemlich anspruchsvoll.

Das hat sich in den letzten zwei Jahren so entwickelt. Und kommt natürlich nicht von ungefähr. Ich bin schließlich gut bei dem, was ich tue.

Daher hier also die Punkte, über die Unternehmen aus meiner Sicht ernsthaft nachdenken sollten, wenn sie neue Softwareentwickler (wie mich) suchen.

Foto: Werkstatt-Schublade mit einem Magneten und vielen Schlüsseln, Schrauben und Klammern

Schwerpunkt Flexibilität

Versucht eine Firmenkultur zu etablieren, in der Ergebnisse mehr Wert sind als die Zahl der Stunden - und wo sie geleistet werden.

Nicht jedem liegt es, zuhause oder im Café zu arbeiten. Aber das Büro steht eben auch nicht bei jedem ganz oben auf der Liste. Lasst die Leute dort arbeiten, wo sie am produktivsten sind.

Unterstützt Mitarbeiter bei der Suche nach der optimalen Work-Life-Balance, vor allem bei Elternzeit, Wiedereinstieg danach oder Teilzeit.

Vermeidet spontane Meetings, um Mitarbeitern in Homeoffice und Teilzeit nicht vor den Kopf zu stoßen.

Zeit für eigene Ideen

Gebt den Leuten Zeit, eigene Ideen zu umzusetzen. Ihr werdet erstaunt sein, welche kreativen Lösungen dabei entstehen.

Neue Dinge auszuprobieren macht jedem Spaß und dafür noch bezahlt zu werden, motiviert zusätzlich. Das zeigt Mitarbeitern außerdem, dass sie vom Unternehmen nicht als Humankapital gesehen werden.

Fragt also am besten nicht nach, was das gewünschte Thema jetzt genau mit eurem Produkt oder Service zu tun hat. Vielleicht nichts. Aber darum geht es gar nicht.

Selbstorganisation und agile Prozesse

Gebt keine technischen Lösungen oder Werkzeuge vor. Teams werden in vernünftigen Prozessen mit den für sie optimalen Werkzeugen die beste Lösung finden.

Das gilt nicht nur für das Ergebnis, sondern auch für den Weg dorthin. Fördert Selbstorganisation.

Fordert keine Stundennachweise, sondern Ergebnisse.

Software-Tests

Testet eure Software automatisiert. (Nein, manuelle Tests zählen nicht!) Es wird nicht mehr lange dauern, bis kein Entwickler (m/w) mehr bereit ist, ungetestete Software an Kunden zu liefern -- ich zähle mich bereits zu dieser Gruppe.

Wenn euch test-getriebene Entwicklung ein Fremdwort ist, stellt jemanden ein, der euch damit weiterhelfen kann. Tests sind teuer, aber deswegen heute auf sie und morgen auf die besseren Entwickler zu verzichten, könnt ihr euch nicht leisten.

Fehlt etwas?

Viele dieser Punkte setzt mein jetziger Arbeitgeber bereits ansatzweise um. Dadurch weiß ich, wie wichtig sie mir geworden sind oder wo noch nachgebessert werden kann. Und dass ich sie anderswo nicht missen möchte.

Allgemeingültig ist die Liste deshalb aber längst nicht. Und auch nicht vollständig.

Was steht auf deiner? Sag's uns in den Kommentaren!

[Foto: Magnet von John V. Keogh, Lizenz: CC-BY-NC]

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