Familienurlaub in Dänemark

Foto: Kind wirft Steine ins Wasser

Wie macht man am besten Urlaub mit einem knapp zweijährigen Kind? Vor dieser Frage standen wir Anfang des Jahres, als es darum ging, wohin unser Sommerurlaub gehen sollte. Erlebnisurlaub, Städtereise, weite Autofahrten oder lange Flüge? Dem mussten wir eine klare Absage erteilen. Schließlich wollten auch wir uns erholen!

Und so kam die Idee auf, es sich zwei Wochen lang in einem Ferienhaus in Dänemark gemütlich zu machen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Da die Ferienhäuser pro Kopf preiswerter werden, wenn man ein größeres mit mehreren Leuten bewohnt, und Gesellschaft immer lustig ist, wollten wir noch jemanden mitnehmen. Die Wahl fiel schnell auf meinen Bruder samt Familie. Denn was ist praktischer als eine Spielgefährtin für den Sohnemann im gleichen Alter? Also geplant, getan!

Nach stundenlangem Wälzen der Kataloge von Novasol und DanCenter hatten wir eine Auswahl an in Frage kommenden Häusern zusammen gestellt. Nun kam die Qual der Wahl: Was war wichtiger? Vier Schlafzimmer, zwei Bäder, Sauna, Whirlpool, ein großer Garten, Nähe zum Strand, idyllische Lage oder kurze Fahrt von Berlin aus? Letztendlich fanden wir all das in einem Ferienhaus in Marielyst. Der Ort liegt auf der Insel Falster im Prinzip gleich hinter Gedser. In Dänemark hatten wir also nur eine kurze Autofahrt zu überbrücken, in Deutschland die Strecke bis Rostock.

Und genau letztere war Freud und Leid zugleich. Wir hatten uns entschieden, alle zusammen im umgebauten VW-Bus meines Bruders zu fahren – eine Mordsgaudi, wenn es bei der Hinreise nicht so verdammt heiß im Auto und so verdammt voll auf der Autobahn gewesen wäre. Und so kamen wir aus beiden Gründen mächtig ins Schwitzen, ob wir denn unsere Fähre in Rostock bekommen würden. Es war praktisch 5 vor 12 (ach nein, eigentlich vor 13 Uhr), als wir unser Fährticket in den Schalter reichten. Geschafft!

Die Fährüberfahrt und die Autofahrt auf dänischem Boden waren dann nur noch ein Klacks, so dass wir wohlbehalten in unserem Domizil für die nächsten zwei Wochen ankamen. Und wir hatten nicht zu viel erwartet! Das Haus war geräumig, modern eingerichtet, es gab einen großen Garten mit viel Platz für die Kinder und und und.

Und ab da ging es mit der Entspannung bergauf. Wir lebten in jeden Tag hinein, entschieden mehr als weniger spontan, was wir machen wollten (meist pendelten die Alternativen zwischen im Garten bleiben oder an den Strand gehen; mit Ausnahme von einigen Ausflügen, die wir bei nicht ganz so gutem Wetter unternahmen). Die Kinder waren ganz verrückt nach dem großem Sandkasten (Strand) und seinen vielen Buddelmöglichkeiten; vor allem, weil die Väter wieder zu Kindern wurden und tatkräftig mitmachten. Und nach kurzer Gewöhnungszeit waren sie auch ganz wild auf das riesige Planschbecken (Ostsee), in das wir sie mit ihren Schwimmflügelchen nahmen.

Von den Ausflügen, die wir machten, hat uns vor allem der Safaripark Knuthenborg und das Middelaldercentret in Nykøbing gefallen. Die Dänen haben es einfach drauf, Ausflugsziele für Familien ansprechend zu gestalten! Wir waren beeindruckt von den Sicherheitsanlagen im Wolfs- und Tigergehege, über die Zutraulichkeit der Zebras und Kamele, über wahre Spiellandschaften und feuerten „unseren“ Henrik Svane im Ritterturnier tatkräftig an. Aber auch ein einfacher Besuch im Schwimmbad wurde mit ausgelassen planschenden Kindern und einer Menge Spaß für die Erwachsenen belohnt.

Waren wir unterwegs, wurden wir immer angelächelt ob der zwei kleinen süßen Kinder, die so friedlich nebeneinander im Bollerwagen saßen. Dass sie manchmal auch anders konnten, wussten nur wir. Dann ging das Geschrei und Gezeter los, denn das Spielzeug des anderen war nun mal das interessantere. Und wehe, es gab von etwas nur eine Ausgabe (z.B. Schaukel, Eisenbahn). Aber meistens war der Streit schnell geschlichtet und die beiden wieder ein Herz und eine Seele, die dann auch gern miteinander spielten. Praktisch war das vor allem morgens, wenn die Eltern wegen der frühen Stunde noch recht verschlafen aus den müden Augen schauten und die Kinder schon ihrem immerwährenden Spieldrang nachgingen.

Dank einer vollumfassenden Erstausstattung mit Lebensmitteln (Ein großes Dankeschön geht hier an die Großeltern der beiden Kleinen, die die ersten Tage mit uns verbracht und ihr gesamtes Auto voller Fressalien gepackt hatten.) konnten wir es uns auch kulinarisch so richtig gut gehen lassen. Nichtsdestotrotz waren wir erstaunt, was erst sechs, dann vier Erwachsene und zwei Kinder so alles verschlingen! Großeinkäufe waren an der Tagesordnung! Erwähnen möchte ich noch vor allem, dass wir richtig viel gegrillt haben. Lecker!

Ich kann es nicht verhehlen – dies war einer der entspanntesten Urlaube meines Lebens. Und das obwohl oder sogar gerade weil kleine Kinder dabei waren. Die beiden Kleinen haben unsere Zeit in Dänemark auf eine herrliche Art und Weise gebremst, so dass wir alle diese zwei Wochen ganz intensiv genießen konnten! Wir haben uns schon überlegt, nächstes Jahr noch einmal einen solchen Urlaub zu verbringen. Bruderherz, seid ihr dabei?

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