Ein zweites Kind - ja oder nein?

Auf einer meiner Dienstreisen habe ich mir mal wieder eine Nido gekauft. Nido ist das Familienmagazin des Stern und richtet sich an junge Eltern kleiner Kinder, also an uns. Schon letztes Jahr hatten wir die Erstausgabe gelesen und für gut befunden. Nido entspricht nicht der typischen Elternzeitschrift, die meistens viel zu euphorisch an das Thema Kinderhaben herangehen. Im Gegenteil, Nido spricht auch mal ganz offen die Wahrheit an - Kinderhaben ist eben nicht immer ein Spaziergang und das darf man als Eltern ruhig auch mal sagen. Und so werde ich mir die Zeitschrift auch immer mal wieder kaufen, jetzt, da sie einmal im Monat herauskommt.

Aber zurück zum eigentlichen (Titel-)Thema (der Nido): Wollen wir ein zweites Kind?

"Und jedes Mal, wenn wir uns das fragen, rufen unsere Herzen: Ja, verdammt!"

Auf einem Bein kann man ja schließlich nicht stehen, oder? Aber um ehrlich zu sein, habe ich mir die Frage noch gar nicht wirklich gestellt. Ich bin bisher einfach davon ausgegangen, dass ich mindestens zwei Kinder haben werde. Schließlich habe ich einen großen Bruder und fand das eigentlich immer toll (außer, wenn er mich mal wieder geärgert hatte). Und unseren Sohnemann kann ich mir mit jedem Tag besser als großen Bruder vorstellen!

Was könnte also dagegen sprechen? Da fallen mir spontan die Nächte mit sehr wenig Schlaf ein. Und am nächsten Tag muss man nicht nur für ein Kind, sondern gleich für mehrere fit sein. Die Zeit als Paar wird noch knapper, die Organisation von kinderfreier Zeit komplizierter. Wer nimmt gleich mehrere Kinder in seine Obhut? Bleibt noch Zeit, um Freunde zu treffen? Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist jetzt schon schwer. Wie wird das mit einem weiteren Kind? Und dann wäre da ja noch die finanzielle Frage - kann man sich ein zweites Kind heutzutage überhaupt noch leisten?

"Und deshalb schaltet sich [...] der Verstand ein und fragt: Seid ihr sicher?"

Ganz ehrlich: Ja! Vielleicht ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt (wenn es den denn überhaupt gibt), aber unser Sohnemann soll kein Einzelkind bleiben. Jeden Tag sind wir aufs Neue erstaunt, welche Fortschritte der kleine Mann macht und das möchten wir gern noch mal erleben. Wir haben Gefallen am Leben als Familie gefunden, auch wenn es mitunter bedeutet, dass das Wochenende morgens um 7 anfängt. Aber: ein Blick in das Gesicht unseres (B)Engelchens und der Tag kann beginnen!

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