In den Farbtopf gefallen

Nur mit Unmut verließen wir heute morgen unser Zimmer in der Econo Lodge. Das Motel war bisher mit Abstand das Beste auf unserer Rundreise. Aber wir hatten ja wieder viel vor und wollten auch die nächsten Stationen genießen.

Heute war der Tag der Berge. Nun gut, zunächst fuhren wir durch Redmond (nein, nicht die Hauptstadt von Microsoftanien -- aber Bill Gates statten wir auch noch einen Besuch ab). Dann ging es zum Smith Rock State Park (was sich hier alles State Park nennt, ist unglaublich) -- ein Kletterparadies! Überhaupt hat sich die Landschaft dramatisch verändert seit der Küste: hier ist alles mehr wie Prärie, viel kahler und hügliger. Und deshalb wollten wir es genauer wissen. Wir entschlossen uns für einen Abstecher zur Big Summit Prairie zu machen -- eine prärie-ähnliche Hochebene mit haufenweise Rindviechern. Der Weg führte hauptsächlich über nicht asphaltierte Straßen -- ein Fluch für unser Auto, das jetzt einfach nur schlimm (sprich: dreckig) aussieht.

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Irgendwann auf der Strecke musste ich allerdings anhalten, weil ich in der Ferne einen Bären (und kurz danach ihr Junges) die Straße überqueren sah. Naja, vielleicht sollte ich mir doch eine Brille zulegen, denn einen Augenblick später musste ich feststellen, dass es doch nur zwei Kühe waren, die sich entschlossen hatten, ihre Artgenossen auf der anderen Straßenseite zu besuchen. Eine weitere Kuh entschied sich dann noch, kurz vor unserem Auto die Straße zu überqueren, in der Mitte stehen zu bleiben und uns dumm anzuschauen.

Auf diesem Wege gelangten wir dann nach Mitchell, unserem Tagesziel. Bevor wir jedoch in unser Hotel eincheckten, statteten wir dem Schwarzbären Henry einen Besuch ab, dessen Besitzer der Tankstellenwart von Mitchell ist. Danach standen die Painted Hills auf dem Programm (ach nein, vorher machten wir noch einen kleinen Rundgang durch die "Stadt", was allerdings bei weniger als 50 Einwohnern nicht wirklich sehr lange dauerte).

Die Painted Hills sind einfach der Wahnsinn!!! So etwas Tolles habe ich noch nie gesehen -- es ist, als hätte jemand auf goldfarbene Berge Streifen mit roter Farbe gemalt und dann schwarze Punkte mit Wasserfarbe dazugesetzt. Das muss man gesehen haben. Unser Reiseführer (Fodor hat echt gute Tipps) empfahl die Berge bei Dämmerung oder nach Regen zu besichtigen. Da Regen im Sommer hier nur spärlich fällt (und wir nicht so viel Zeit haben, auf welchen zu warten), entschlossen wir uns am Abend den Bergen zum zweiten Mal einen Besuch abzustatten. Noch mehr Wahnsinn! Die Farben sahen auf einmal ganz anders aus. Waren das wirklich die gleichen Berge??? Wir konnten es kaum glauben…

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Ein Abendessen im Bridge Creek Café blieb uns leider verwehrt ("closed"), so dass wir zu unserem eigenen Proviant greifen mussten. Nicht weiter schlimm, denn unser Hotel und auch unser Zimmer sprüht nur so vor Charme.

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Mitchell, OR

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